Liebe BewohnerInnen, Naturbegeisterte und Aktive des Naturparks Aukrug,
Es geht voran!
Was lange währt, wird gut: Das designierte Naturschutzzentrum auf der ehemaligen Fischzuchtanlage in Aukrug steht weiter im Fokus unserer Arbeit. Förderanträge wurden bewilligt und die Planungen sind soweit abgeschlossen. Nun warten wir auf den Bauantrag, damit die Arbeiten weitergehen können. Zwischenzeitlich wurde mit tatkräftiger Unterstützung ordentlich aufgeräumt und am 12. Oktober steht eine Mitmachaktion auf dem Gelände an, bei der wir viele helfende Hände gebrauchen können. Hierüber werden wir Euch rechtzeitig über die Presse und unseren Verteiler informieren! Wir sind bereits große Schritte vorangekommen und freuen uns auf die zukünftige Ausgestaltung des Geländes!
Mit Nis beginnt das neue FÖJ-Jahr
Seit August verstärkt nun Nis aus Nordrhein-Westfalen das Naturpark-Team für ein freiwilliges ökologisches Jahr und löst Laura ab, die nach ihrer Zeit bei uns ihr Referendariat in der Grundschule antreten wird. Gemeinsam mit Luis, dem FÖJler beim Naturschutzring, können sie den Naturpark mit all seinen schönen Ecken entdecken, sind mit Schulklassen und Kita-Gruppen en Tour, gehen dem Ranger zur Hand und helfen beim Naturschutzring aktiv dem Natur– und Artenschutz vor Ort. Wir freuen uns, dass sich junge Menschen für ihre Umwelt begeistern und einen Teil ihrer Lebenszeit im Naturpark Aukrug verbringen möchten!
Ein ganz besonderer Hühnervogel
Bereits im dritten Jahr zog das Naturpark-Team mit dem Naturschutzring und insgesamt 16 Freiwilligen ab Ende Februar los, Rebhühner in einem zuvor definierten Projektgebiet zu kartieren. Das Monitoring umfasst 62 Zählrouten entlang von Wirtschaftswegen und Straßen. Die Erfassung wird mit einem über Lautsprecher abgespielten Rebhahnruf (sogenannte Klangatrappe) durchgeführt. Entscheidend sind der richtige Zeitpunkt und eine gute Witterung, um einen eventuell anwesenden Hahn zum Antworten zu bringen.
Da das Rebhuhn in seinem bundesweiten Gesamtbestand über 90% Verluste gegenüber der 80er Jahre verzeichnet, werden inzwischen bundesweit Schutzprojekte für diesen selten gewordenen Feldvogel durchgeführt. Diese konzentrieren sich auf die Bejagung von Prädatoren und die Schaffung strukturreicher Brachstreifen und -flächen auf Ackerland.
In der Summe wurden von Ende Februar bis Ende März im Untersuchungsgebiet 13 Rebhähne festgestellt. Die höchste Wahrscheinlichkeit ein Rebhuhn anzutreffen, liegt in den Bereichen südlich und westlich von Gnutz sowie in Viertshöhe bei Böken.
Nun gilt es, die hiesigen Landwirte für die einfachen Maßnahmen zum Rebhuhnschutz auf ihren Äckern zu begeistern!
Wird der Aukruger Tunnel von Molch & Co noch genutzt?
Als Gemeinschaftsprojekt beider Vereine wurde im Frühjahr ein Amphibienzaun entlang der Itzehoer Straße aufgestellt sowie die stationären Röhren unter der L121 auf Vorkommen/Nutzung von Amphibien untersucht.
Mit dem Ankauf der ehemaligen Fischzuchtanlage in Aukrug durch die Schrobach-Stiftung wurden auch diverse Teiche und somit Laichgewässer für Amphibien dazugewonnen. Dieser Bereich wurde in einem ehemaligen Gutachten als Hotspot der Knoblauchkröte erwähnt, leider mit vielen „Verkehrsopfern“, woraufhin der Tunnel mit seinen Röhren als sicheres Leitsystem gebaut wurde. Wir waren nun gespannt, inwieweit dieser genutzt wird. Dass Fuchs und Dachs hier regelmäßig durchlaufen konnte bereits unsere Wildtierkamera festhalten.
Erfreuliches Resultat: Über 40 Kammmolche (siehe Foto unten) und 13 Teichmolche wurden gezählt. Und vor allem die Knoblauchkröte ist mit 24 Tieren in die Eimer gegangen. Heißt, es scheint immer noch ein beliebter Ort für diese gefährdete Art zu sein und wir können bei der Pflege der Teiche in Zukunft mehr auf die Bedürfnisse dieser wunderschönen Kröte acht geben.
Gelb, rot, blau oder grün?
Die Wanderwege auf dem Boxberg waren in die Jahre gekommen. Jetzt sind sie überarbeitet und das Naherholungsgebiet ist dadurch sogar bunter geworden. Denn die vier Routen sind farblich markiert. Gelb für den 1,6-km langen Walderlebnispfad. Blau für den 2-km langen Fitnesspfad. Rot für die 3,7-km lange Boxberg-Route. Grün für eine 10,6-km lange Route, die allerdings über die Grenzen des Landschafts- und Naturschutzgebietes hinausführt. Hierdurch sollen Spaziergänger und Wanderer die Natur genießen können, ohne Tiere und Pflanzen in ihren Ruhe- und Schutzzonen zu stören. Die regelmäßigen Markierungen bestehen entweder aus Schildern oder aus an Bäume gesprühter Forstfarbe. Weitere Informationen gibt es an den Infotafeln an den Wanderparkplätzen vor Ort oder über die Wander-Apps Komoot und Outdooractive, auf denen der Naturpark Aukrug e. V. vertreten ist.
Kein Herumirren mehr dank Apps
Zugegeben, Herumirren und das Suchen nach Wegen macht manchmal Spaß, aber der Naturpark Aukrug möchte auf dem gesamten Naturparkgebiet verantwortungsvolles, anwohnerfreundliches und naturverträgliches Wandern ermöglichen. Deswegen haben unsere Routen, die wir zusammen mit unseren Mitgliedergemeinden erarbeitet haben, auch ein Online-Zuhause auf den Wander-Apps Komoot und Outdooractive gefunden. Interessiert? In den Sammlungen „Naturpark Aukrug – Wanderwege unsere Gemeinden“ sind alle bisher digitalisierten Wanderwege vertreten.
Mädelstag im Naturpark
Der jährliche Girls‘ Day ist eine großartige Chance, jungen Menschen einen Tag lang Einblicke in die vielseitigen Tätigkeiten eines Rangers zu geben. Über die Website boten wir vier Mädchen diese Möglichkeit – denn so viele passen in Friggas Auto. Als erstes wurde der Amphibienzaun Richtung Tönsheide kontrolliert, allerdings ohne tierischen Erfolg. Wegen eines Wolkenbruchs entschieden wir uns, den Waldpädagogik-Anhänger der Kreisjägerschaft am Kindergarten Aukrug aufzusuchen. Die Falknerin Lisa Kruse hatte Buntfalken Milo dabei, der sich von uns „auf den Arm nehmen“ ließ! Nach einem Mittagessen im Büro unterzogen wir den Fitnessgeräten auf dem Boxberg einer praktischen Prüfung und säuberten die Infotafeln. Wollt Ihr auch einmal unter die Ranger gehen? Der nächste Girls‘ Day findet am 03.04.2025 statt. Bewerbt Euch!
Umweltbildungsaktionen
Drei Wochen Mitmachaktionen zum Thema „Müll und Müllvermeidung“
Für dieses Jahr haben sich die Kita Aukrug und der Naturpark zusammengetan und gemeinsam ein Programm auf die Beine gestellt, um das Thema Müll und wie dieser möglichst vermieden werden kann intensiv zu behandeln. Die Aktionen reichten vom „Brotdosencheck“ über ein Experiment zu den Verrottungszeiten von Apfel, Teebeutel und Plastik bis hin zum praktischen Umweltschutz durch das Einsammeln des Mülls mit Müllgreifern in der näheren Umgebung. Ein Highlight für die Vorschulkinder war der Besuch bei der Abfallwirtschaft in Rendsburg-Eckernförde und der eindrücklichen Erkenntnis, welche Massen an Müll dort im Minutentakt angeliefert werden. Nur verständlich ist ihre Empörung, dass die Großen das nicht besser hinkriegen!
Forscherklassen zu Besuch
Ob nun die Forscherklasse der Gemeinschaftsschule Nortorf, die Oberstufenschüler der Schule Hohe Geest aus Hohenwestedt oder die angehende ErzieherInnen der Gehörlosenfachschule Rendsburg - gemeinsam haben wir uns den lautlosen Jäger der Nacht gewidmet und Fledermäuse im Winterschlaf beobachtet, beteiligten den 11. Jahrgang am Rebhuhn-Monitoring und betreuten ihre Abschlussarbeiten zum Thema Knoblauchkröte und Rebhuhn und entdeckten den Lebensraum Wald auf einer spannenden wie auch lustigen Rallye mit Hilfe von Gebärden-Dolmetschern.
Wir freuen uns, dass der Naturpark und seine Umweltbildungsarbeit an Bekanntheit gewinnt und über weitere Anfragen, also meldet Euch gerne bei uns!
Naturpark Aukrug e.V., Bargfelder Str. 10, 24613 Aukrug, 04873-8714661
info@naturpark-aukrug.com - www.naturpark-aukrug.com