Lockstedter Lager

Kaiserliche Übungsplatz-Tour – Lockstedter Lager

Die kaiserliche Übungsplatz-Tour ist ein Wander-/ Radweg über den alten Truppenübungsplatz Lockstedter Lager (1870-1919). Dieser gehörte zu den größten in Deutschland, auf dem jährlich ca. 100000 Soldaten ausgebildet wurden. Die Militärgeschichte des Lockstedter Lagers nimmt 1870 mit dem Bau eines Barackenlagers für französische Kriegsgefangene größere Formen an. In den Jahren danach wurde das Gelände zum kaiserlichen Übungsplatz erweitert, bis zu 100 000 Soldaten pro Jahr waren zeitweise dort stationiert. Das Lockstedter Lager war damit einer der größten Übungsplätze in Deutschland.

Die Tour startet am Museum am Wasserturm, dass schon einen Besuch wert ist und über die Geschichte Hohenlockstedts informiert, deren Entwicklung durch das Lockstedter Lager maßgeblich geprägt wurde. Auf dem Wander-/Radweg über den alten Übungsplatz sind insgesamt 9 historische Plätze der militärischen Ausbildung u. a. Bunker sowie Informationstafeln zu sehen, die in deutscher und in finnischer Sprache beschrieben sind. Einen Plan mit der Routenbeschreibung und den Stationen erhält man im Museum oder im Internet unter: www.museum-hohenlockstedt.de. Die Strecke ist ausgeschildert.

Eine Besonderheit, die nicht unerwähnt bleiben soll ist die Möglichkeit Fahrräder im Rahmen einer Führung auszuleihen, mit denen man die Kaiserliche Übungstour erfahren kann. 10 Militärfahrräder, sogenannte „Jägerfahrräder“ der finnischen Streitkräfte wurden dem Museum als Geschenk zur Verfügung gestellt und machen die Kaiserliche Übungsplatztour zu einem besonderen Erlebnis.

Ein Abschnitt verläuft entlang der alten Handelsroute, dem Ochsenweg durch das FFH-Schutzgebiet, Rantzau-Tal. Die Rantzau, die seit dem Jahr 2000 renaturiert wurde, führt durch den Holsteiner Wald und zeigt, das Landwirtschaft und Naturschutz im Einklang nebeneinander existieren können. Viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten haben hier wieder einen Lebensraum gefunden. Dabei passieren die Radler unter anderem Schützengräben im Holsteiner Wald und das ehemalige Gut Bücken.

In der Nähe von Bücken lohnt sich ein Abstecher, an den Lohmühlenteich. Der Lohmühlenteich ist früher als Mühlenteich genutzt worden und heute im Sommer eine beliebte Badestelle, eingebettet im Landschaftsschutzgebiet bei Hohenlockstedt. Die Liegewiesen am Badesee laden zum Relaxen und Sonnenbaden ein. Besonders beliebt bei den Kindern ist die Badeinsel in der Mitte vom See.
In der Umgebung des Sees befindet sich ein 1000 m langer Lehrwanderweg.
Für Freizeitaktivitäten gibt es neben der großen Spiel- und Liegewiese einen Spielplatz, ein Volleyballfeld und einen Fußballplatz. Außerdem befinden sich am Lohmühlenteich ein Kiosk, öffentliche Toiletten und Umkleiden.

Dann erreicht man Hohenlockstedt und passiert in der Breite Straße ein modern anmutendes Gebäude, dem heutigen Sitz der Arthur Boskamp-Stiftung. Die in Hohenlockstedt ansässige Pharmafirma Pohl-Boskamp hat in einer ehemaligen Massivbaracke, das nach Kriegsende als Produktionsort genutzt wurde, in den 80er Jahren ein Ausstellungshaus eröffnet. Die Arthur Boskamp-Stiftung widmet sich heute vorwiegend der Förderung junger zeitgenössischer Kunst. Besucher können sich unter Voranmeldung oder Sonntags von 14 bis 18 Uhr Ausstellungen ansehen.
Ebenfalls in der Breite Straße befindet sich die Lageruhr des Lockstedter Lagers, die erst 2011 wieder instand gesetzt wurde.

Im Ortskern Hohenlockstedts und der Kieler Straße angekommen, erreicht man wieder den Ausgangspunkt der Tour. Ein Halt im Meierhof Möllgaard in der Kieler Straße 84 lohnt sich auf jeden Fall, denn hier erfahren Sie alles über Spezialitäten und Raritäten von den Käsereien der KäseStraße Schleswig-Holstein. Im Hofladen werden von über 20 Hofkäsereien mehr als 80 Käsesorten ausschließlich aus dem „grünen Land zwischen den Meeren" angeboten. Auch auf Radler und Wanderer hat sich die Inhaberin Kirsten Möllgaard eingestellt. In einer kleinen Sitzecke kann man die Kaiserliche Übungsplatz-Tour bei erfrischender Molke und Käsespießen ausklingen lassen.

Für die genaue Wegführung der Fahrradroute ist eine Fahrradkarte z.B. LVA SH 50. 000 Wanderkarte Rendsburg – Neumünster (erhältlich im Buchhandel) empfehlenswert oder als GPS-Daten herunterzuladen.